Zum 125. Todestag von Alfons Czibulka

Der am 14. Mai 1842 in Kirchdrauff (ungarisch Szepes Várallya, heute Spišské Podradie in der Slowakei) geborene Alfons Czibulka war Theater- und Militärkapellmeister bei den Infanterie-Regimentern Nr. 17, 25, 44, 31 und 19 sowie Dirigent des "Concerthauses Flora" in Hamburg.

 

1880 siegte Czibulka für Österreich-Ungarn beim internationalen "Concours" für Militärorchester in Brüssel mit der Musik des Infanterie-Regiments Nr. 36 und erhielt dafür von Kaiser Franz Josef die höchste Auszeichnung, die bislang ein Militärkapellmeister bekommen hatte: das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Der Regimentsinhaber der "36er", Kronprinz Rudolf, schenkte Czibulka einen sehr wertvollen Brillantring.

 

Der belgischen Kronprinzessin und späteren Gattin von Kronprinz Rudolf widmete Alfons Czibulka die Stephanie-Gavotte, die zu einem der beliebtesten Werke der Wiener Musik wurde. Sie wurde 2018 auch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins unter der Leitung von Riccardo Muti gespielt.

 

Alfons Czibulka starb am 27. Oktober 1894 in Wien; sein Grab am Wiener Zentralfriedhof existiert auch heute noch. Mit Czibulkas Marsch Vom Donaustrand marschierte am 11. November 1918 Kapellmeister Hermann Dostal mit der Musik des Infanterie-Regiments Nr. 99 durch das Tor der Wiener Hofburg.

 

Weitere Infos zu Alfons Czibulka sind im Beitrag "Zum 175. Geburtstag des Militärkapellmeisters Alfons Czibulka", Blasmusikforschung  Nr. 32, Mai/Juni 2017, S. 2-5 zu finden. Eine umfassende Biographie von Friedrich Anzenberger Alfons Czibulka. Militärkapellmeister und Komponist ist 2000 in den Publikationen der Wiener Stadt- und Landesbibliothek erschienen; sie enthält auch eine umfangreiche Werkliste mit Incipits und Quellennachweisen aller erhaltenen Kompositionen.