Edmund Patzke kam am 7. März 1844 in Niklasdorf (heute Mikulovice) im Kreis Freiwaldau (Frývaldov) bei Troppau (Opava) in Österreichisch-Schlesien zur Welt; der Ort liegt heute in der Tschechischen Republik. Er lernte zunächst Violine und Klarinette und rückte bereits am 16. Februar 1859 freiwillig zur Musik des 14. Infanterie-Regiments unter der Leitung des erfolgreichen Kapellmeisters und Komponisten Philipp Fahrbach sen. ein, wo er es bis zum Musikfeldwebel brachte.
Patzke nahm auch Musikunterricht bei Philipp Fahrbach sen., der in den Vierziger Jahren auch musikalischer Leiter der Kapelle des Infanterie-Regiments Nr. 4 „Hoch- und Deutschmeister“ und zugleich einer der ersten erfolgreichen Tanzkomponisten war, der die Laufbahn des Militärdirigenten einschlug. Edmund Patzke setzte später seine Studien bei Prof. Heinrich (Generalbass und Harmonielehre) fort. Vom 1. Mai 1875 bis 31. August 1878 war Patzke dann Kapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 14, das nun in Linz stationiert war. Mit 1. September 1878 trat er zu „40ern“ in Krakau über, vom 1. Oktober 1889 finden wir ihn als Kapellmeister beim 12. Infanterie-Regiment in Komorn und Wien, danach diente er ab 1893 bei den „100ern“ in Krakau und Teschen (Österreichisch-Schlesien, heute Grenzstadt zwischen Polen und Tschechien). 1896 leitete Patzke noch für kurze Zeit als Nachfolger des bekannten Militärkapellmeisters Karl Komzák jun. die Musik der „84er“ in Wien, dann trat eine entscheidende Wende in seinem Leben ein.
Die luxemburgische Militärmusik sollte 1896 nach österreichischem Muster reorganisiert werden und Edmund Patzke wurde mit dieser Aufgabe betraut. So finden wir ihn ab 1. Jänner 1897 als Militärkapellmeister in Luxemburg. Daneben bildete er auch Musikschüler heran. Seine zahlreichen Auftritte am Paradeplatz sowie die Abonnementkonzerte machten ihn in Luxemburg sehr populär.
Aufgrund seiner Erfolge wurde Patzke mit Wirkung vom 1. Jänner 1899 zum königlich-luxemburgischen Hofkapellmeister ernannt. Er starb am 12. November 1903 in Luxemburg.
Das erfolgreichste Werk von Edmund Patzke wurde der Marsch Salut à Luxembourg („Gruß
an Luxemburg“), der auch heute noch gerne gespielt wird. Die Erstausgabe erschien bei Eberle in Wien; im Wiener Musikverlag Kliment gibt es eine Ausgabe für modernes Blasorchester. Ebenfalls
heute noch erhältlich ist Patzkes Imperator-Marsch.
Weitere Infos in der Nr. 45 (Juli/August 2019) der Blasmusikforschung auf S. 2-4. Dort sind weitere Werke angeführt und auch die Flügelhornstimme der Erstausgabe
des Marsches Salut à Luxembourg ist abgedruckt