130 Jahre "Khevenhüller-Marsch" von Anton Fridrich

Jahrestage erfolgreicher Schlachten wurden in der Donaumonarchie - und anderswo - gerne gefeiert, ganz besonders von jenen Truppenkörpern, die an den Waffentaten beteiligt waren, wie das Infanterie-Regiment Nr. 7 an der Erstürmung des Monte Croce in der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866.

 

1888 erhielt die bisher nur als "Infanterie-Regiment Nr. 7" benannte Einheit in Erinnerung an den Feldmarschall Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller-Frankenburg (1683-1744) für "immerwährende Zeiten" den Namen "Infanterie-Regiment Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller Nr. 7".

 

Am Jahrestag der Schlacht bei Custozza erfolgte im Folgejahr im festlich geschmückten Rittersaal der Burg Hochosterwitz in Kärnten die feierliche Bekränzung des Bildes des Regimentsinhabers.  Dies geschah unter den Klängen des neukomponierten Khevenhüller-Marsches von Militärkapellmeister Anton Fridrich (1849-1924), gespielt von der Regimentsmusik der "7er".

 

Danach gab es, wie die Neue freie Presse vom 28. Juni 1889 berichtete, ein feierliche "Diner" des Offizierskorps. Die Militärmusik brachte der Familie Khevenhüller ein Ständchen, die Gräfin erhielt ein Bouquet vom Offizierskorps. Die Burg ist bis heute im Besitz der Familie Khevenüller-Metsch.

 

Bereits im zarten Alter von 7 Jahren spielte der spätere Militärkapellmeister Anton Fridrich ein Flügelhornsolo in Prag. Die Gräfin Antonia Maria Khevenhüller, die ihn in diesem Konzert hörte, vermittelte ihm 1861 einen Freiplatz am Konservatorium in Prag. 1873 wurde Fridrich Kapellmeister bei den "12ern", 1886 wechselte er in gleicher Funktion zum Infanterie-Regiment Nr. 7, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1914 blieb.

 

Der musikalische Nachlass von Anton Fridrich wurde 1972 von seiner Tochter Elisabeth der Österreichischen Nationalbibliothek geschenkt, er enthält rund 100 Kompositionen und mehr als 350 Bearbeitungen. Nicht zu finden hier ist der Autograph des Khevenhüller-Marsches; er ist im Besitz der Familie Khevenhüller-Metsch. Der Marsch ist aber nicht dieser Familie, sondern dem Infanterie-Regiment Nr. 7 gewidmet. Die Erstdruck des Marsches erschien 1890 bei Joh. Leon sen. in Klagenfurt zunächst nur in einer Ausgabe für Klavier.

 

Für weitere Infos sei auf den Beitrag von Elisabeth Anzenberger-Ramminger "Anton Fridrich. Leben und Werk", Alta Musica Bd. 18 (Tutzing 1996), S. 157ff. verwiesen.