"Hessen-Marsch" von Karl Pernklau, der oberösterreichische Traditionsmarsch

Der Hessen-Marsch von Karl Pernklau, der Traditionsmarsch des Bundeslandes Oberösterreich geht zurück auf das 1733 aufgestellte K. u. K. Infanterie-Regiment Nr. 14 mit dem „Ergänzungsbezirkskommando“ Linz an der Donau.

 

Der Komponist Karl Pernklau kam am 26. Juni 1891 in Peuerbach im Bezirk Grieskirchen in Oberösterreich als Sohn eines Kaufmanns auf die Welt. Er absolvierte die Volksschule und die Hauptschule und war dann als Bankmitarbeiter tätig.

 

Am 17. Juni 1911 wurde er als „Einjährig-Freiwilliger“ zu den „14ern“ assentiert. Den Unterlagen im Kriegsarchiv Wien ist zu entnehmen, dass man ihn 1914 zum Fähnrich, 1915 zum Leutnant und 1917 zum Oberleutnant der Reserve beförderte.

 

Erst die 1937 von Heinrich Sauer, einem pensionierten Oberst der „14er“ aus der Zeit der Donaumonarchie, herausgegebene Regimentsgeschichte Linzer Hessen 1733-1936. Geschichte des K. u. K. Infanterie-Regiments Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein Nr. 14, des K. K. Infanterie-Regiments Nr. 14 und der Traditionsträger schildert die „Geburt“ dieses klangschönen Marsches: „Er entstand während eines Fronturlaubes, ruhte aber zunächst einige Zeit in einer Schreibtischlade von Pernklau. Erst 1916, während eines Erholungsurlaubes nach einer Verwundung, erinnerte er sich wieder an den Marsch. Militärkapellmeister Gustav Mahr hat die Klavierstimme des Marsches für Blasmusik instrumentiert; zur Trio-Melodie schrieb der Landsturm-Leutnant Karl Gattermeyer einen patriotischen Text.“

 

Die Abbildung zeigt die sog. "Reservemusik" der "14er" unter Gustav Mahr im Jahr 1914. Dies war jeder Teil der Kapelle, der auch während des Krieges gemeinsam mit dem Kapellmeister in der Heimatgarnison verblieb .

 

Gustav Mahr (1858-1930) war der letzte Militärkapellmeister des k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 14. Er diente hier von 1911 bis zum Ende der Donaumonarchie und gewann 1917 mit dem Österreichischen Generalmarsch beim Preisausschreiben des k. u. k. Kriegsministeriums den 1. Preis.

 

Der Titel Hessen-Marsch bezieht sich auf Ernst Ludwig Karl Albrecht Wilhelm (1868-1937; Abbildung links), der seit 1892 Großherzog von Hessen und bei Rhein und ab 1893 der letzte Inhaber des K. u K. Infanterie-Regiment Nr. 14 war. Auch seine beiden Vorgänger Ludwig IV. (1837-1892) und Ludwig III. (1806-1877) waren bereits Regimentsinhaber der „14er“.

 

Karl Pernklaus Hessen-Marsch ist nicht dem Regimentsinhaber, sondern schlicht „dem Regiment“ gewidmet. Die erste Druckausgabe erschien 1925 beim Musikverlag Fidelis Steurer in Linz. Pernklau starb am 19. Dezember 1961 in Wels, er ist am Welser Friedhof begraben.

 

Weitere Infos: Elisabeth Anzenberger-Ramminger, Friedrich Anzenberger und Walter Schwanzer, Märsche der K.u.K. Zeit . Von Achleitner bis Ziehrer, Rohrendorf bei Krems: Walter Schwanzer Musikverlage, 2004, S. 98.